Die Garten


Italienische Garten (photo 1890)

Die Villa würde ursprünglich, d. h. im 15. Jahrhundert, als Jagdhaus für die Familie Mozzoni erbaut, zu deren häuftigen Gästen der Herzog von Mailand, Galeazzo Maria Sforza, zählte. Einige hundert Jahre später, als Angela Mozzoni die Ehe mit Ascanio schloß, wurde das Haus völlig umgestaltet und von den Brüdern Campi, Künstlern aus der Schule von Cremona, ausgeschmückt.


Parterre

Von ihnen stammen die Wandmalereien an den Fassaden und in den Räumen des Hauses.Die Villa gehörte während der letzen vier Jahrhunderte der Familie Cicogna und war bis vor kurzem infolge ihrer abgeschiedenen Lage in den Bergen am Luganer See wenig bekannt.


Terrasse

Kürzlich jedoch ist sie der Öffentichkeit zugänglich genacht worden – ein seltenes Beispiel unter den italienischen, in Privatbesitz befindlichen Landhäusern – und wird sich nun zweifellos einer wohlverdienten Berühmtheit erfreuen.


Terrasse

Das Haus ist in seiner Art einmalig, bemerkenswert als ausgezeichnet erhaltene lombardische Renaissancevilla mit ihrer ursprünglichen Innenausstatung: Kaminen, Decken und wundervollen Möbeln.


Statuen

Sie ist außerdem ein interessantes Beispiel für den Einfluß der Toskana und der Stadt Rom auf den Stil der Lombardei. Die Loggien der Flügelbauten z. B., die einen Teil des tiefergelegenen Gartens umschließen, erinnern an eine Reihe toskanischer Villen, während die Gewölbe ganz ähnlich wie der Villa di Papa Giulio in Rom mit Weinspalieren bemalt sind.


Portico (Foto von Robert E. Bright)

Unter den Fresken in den Räumen findet sich ferner das Motiv der Girlanden aus Früchten und Grünpflanzen, die an die Fresken des Giovanni da Udine in der Galerie der Farnesina erinnert.


Doppeltreppe mit 156 Stufen (Foto von Vincent Berg)

Das Haus ist von schönen Gärten umgeben, die auf dem ansteigenden Hügel so kunstvoll angelegtsind daß jedes Stockwerk des Hauses Zugang zu einem anderen Garten hat. Eine Besonderheit sind ferner die unterirdischen, von Arkaden getragenen Galerien mit ihrem Statuen und Pflanzenschumck, die an heißen Sommertagen als kühler Zufluchtsort dienen. Aus dem großen Empfangsaal betritt man den breiten Weg, der zum Park führt. Gerade dem Ausgang gegenüber führt eine prachtvolle perspektische Doppeltreppe mit 156 Stufen, eingerahmt von Zypressen, bis zu einem Tempel, der sich klar gegen den Himmel abhebt. Zwischen den beiden Stufenreihen fließt ein kleiner Bach über breite Steinstufen bis zum Sammelbecken. Rundherum erstreckt sich über den ganzen Hügel der wietläufige Park, angelegt anfangs des 19. Jahrhunderts im Landschaftlichen und etwas bühnenartigen englischen Geschmack.
Giorgina Masson Italienische Villa und Paläste (1959)